Ankunft in Stockholm – Spaziergang in die Altstadt

Um meine Schwestern pünktlich gegen 14 Uhr am Flughafen Arlanda abholen zu können, muss ich noch etwa dreieinhalb Autostunden zurücklegen. Daher verlasse ich mit etwas Puffer gegen 10 Uhr den Campingplatz. Zwischenstopps plane ich für heute keine mehr. Aber wer weiß schon, ob die Schweden wieder eine ihrer grandiosen 20-Kilometer-Baustellen auffahren oder sich anderweitig eine Verzögerung ergibt. Tatsächlich biege ich nach einiger Zeit doch noch einmal von der geplanten Route ab. Ein Wegweiser zum Skigebiet Bjursås weckt mein Interesse. Eine schnell gestartete Internetrecherche ergibt, dass mit einer kuppelbaren Sesselbahn der Firma Girak durchaus eine interessante Seilbahn in diesem Skigebiet ihre Runden dreht. Und so viel Zeit ist noch, um die zehn Kilometer Umweg einzuschieben.

Abstecher ins Skigebiet Bjursås

Vor Ort angekommen bin ich dann allerdings doch etwas enttäuscht. Statt der versprochenen Girak-Sesselbahn treffe ich nur eine fix geklemmte Doppelmayr-Anlage und ein paar Skilifte an. Die andere Anlage scheint sich weiter oben in dem Skigebiet zu befinden und ist vom Parkplatz aus nicht zu sehen. Daher belasse ich es bei ein paar Dokumentationsaufnahmen und trete in der Folge schnell den Rückzug an. Das hätte ich mir wahrlich sparen können. Auf dem weiteren Weg treffe ich noch auf ein weiteres Schild zu einer Sesselbahn in Kungsberget. Aber die Zeit reicht jetzt nicht mehr, um noch weitere Abstecher einzubauen. Und wenn das irgendetwas seilbahntechnisch Interessantes wäre, dann käme mir der Name auch bekannter vor als es jetzt der Fall ist.

Ankunft am Flughafen Stockholm – Arlanda

Kurz vor 14 Uhr steuere ich planmäßig das Terminal 5 des Flughafens Stockholm-Arlanda an. Dort fahre ich zunächst über die etwas verwirrenden Straßenzüge, um einen Parkplatz zu finden. Die maximal eine Stunde Parkdauer auf dem Kurzzeitparkplatz erscheint mir etwas knapp bemessen. Je nachdem, wann der Flieger aus Luxemburg genau ankommt und wir mit unseren Erledigungen am Flughafen fertig sind, könnte das auch etwas länger dauern. Denn wir möchten uns am Flughafen noch mit dem sogenannten Stockholm-Pass eindecken. Dabei handelt es sich um eine Eintrittskarte für die meisten Sehenswürdigkeiten und um eine Fahrkarte für den Nahverkehr. Und irgendetwas essen müssen wir in jedem Fall auch noch.

So steuere ich also einen anderen Parkplatz an, denn in das sonst ebenfalls zugängliche Parkhaus kommt man von dem Kurzzeitparkplatz nicht mehr, ohne das Flughafengelände zu verlassen und bei der nächsten Autobahnausfahrt wieder zu wenden. Sehr sinnig!

Organisatorische Erledigungen

Genau wie erwartet ist der Flug natürlich verspätet. Doch die Wartezeit kann ich immerhin damit überbrücken, in einer Wechselstube meine restlichen norwegischen Kronen umzutauschen, was ich beim Grenzübertritt im Norden ja mangels entsprechender Einrichtung nicht machen konnte. Gegen 14.30 Uhr kommen meine Schwestern endlich in die Ankunftshalle. Von dort aus machen wir uns nach einer kurzen Lagebesprechung zur Touristeninformation auf, die am Flughafen die Stockholm-Pässe verkauft. Zu meiner Überraschung geht das dann erstaunlich unkompliziert von statten und nach weniger als fünf Minuten halten wir unsere Pässe für die nächsten 72 Stunden in den Händen. Der Stockholm-Pass ist für verschiedene Zeitdauern bis zu 120 Stunden erhältlich und beinhaltet einen freien Eintritt in die meisten Museen der Stadt, zahlreiche Bootstouren und weitere Touristenattraktionen.

Gegen einen Aufpreis gibt es zusätzlich auch ein Nahverkehrsticket, das sämtliche Linien der Busse, U-Bahn, Straßenbahn und Eisenbahn in der Stadt und in den umliegenden Vororten beinhaltet. Dieses erwerben wir ebenfalls, um von unserer Unterkunft im Vorort Solna täglich mit dem Zug in die Innenstadt fahren zu können. Das Auto bleibt nach den vielen Kilometern der letzten Wochen für ein paar Tage in der Tiefgarage. Das spart nicht nur die Fahrtkosten, sondern auch die Stockholmer City-Maut und die zu erwartenden horrenden Parkgebühren in der Innenstadt.

Nachmittäglicher Ausflug in die Stockholmer Altstadt

Nachdem wir am Flughafen auf die Schnelle nichts Passendes zu essen finden können, legen wir auf dem Weg zu unserer Unterkunft noch an einer Raststätte einen Halt ein. Das Zimmer ist auch recht schnell bezogen, sodass wir etwas früher als geplant schon gegen 16 Uhr zu unserer ersten Erkundungstour mit dem Zug nach Stockholm fahren können. Nur gute zehn Minuten dauert es, bis wir den Hauptbahnhof Stockholm Central erreichen. Dort müssen wir uns in dem vorherrschenden Feierabend-Gewusel erst einmal etwas zurechtfinden. Es verstreichen einige Minuten, bis wir den richtigen Ausgang finden. Doch schließlich und endlich können wir Kurs in Richtung Gamla Stan nehmen, der Stockholmer Altstadt, die sich auf einer Insel im Herzen der Stadt befindet.

Brücke in Stockholm

Stadtrundfahrt im Panoramabus

Vorbei an einigen pompösen und prunkvollen Gebäuden lassen wir uns in der Folge in einem kleinen Café namens 22 Matgatan nieder. Dort genießen wir ein wenig die vorabendliche Stimmung in den kleinen Gassen der Altstadt. Um ein wenig einen Überblick über die Stadt zu erhalten, entscheiden wir uns dazu, noch vor dem Abendessen eine Rundfahrt mit dem städtischen Panoramabus zu machen. Inklusive Audiokommentar soll dieser uns die Stadt ein wenig näher bringen.

Der Abfahrtspunkt am Gustav Adolfs Torg ist schnell ausfindig gemach. Der Bus steht für die letzte Tour des Tages um 18 Uhr auch schon parat, aber dennoch gibt es ein wenig Konfusion. Die Klimaanlage ist defekt. So warm ist es dann aber doch nicht, dass das ein unüberwindbares Problem darstellt. Und so finden wir uns kurze Zeit später mit ein paar wenigen anderen Gästen in der oberen Etage des Busses wieder. Dank geöffneter Dachfenster weht während der Fahrt ein angenehmer Wind, sodass es sich trotz defekter Klimaanlage problemlos aushalten lässt.

Altstadt in Stockholm

Während der gut einstündigen Rundfahrt erstaunen nicht nur die zahlreichen historischen Gebäude. Sondern auch der unglaublich riskante Fahrstil des Busfahrers, der manchen Linienbuschauffeur problemlos in den Schatten stellt. Nichtsdestotrotz können wir uns einen ersten Eindruck über die Lage unserer geplanten Stationen der nächsten drei Tage verschaffen und erhalten einige interessante geschichtliche Hintergrundinformationen zu den umliegenden Gebäuden und der Stadt Stockholm.

City Hall in Stockholm

Blaue Stunde in Stockholm

Ursprünglich planen wir, am Abend noch eine der unzähligen Bootstouren durchzuführen. Wir wollen die kleine Insel Fjäderholmarna zu besuchen. Doch nachdem unser Abendessen etwas länger dauert und wir nach der langen Anreise allesamt recht müde sind, entschließen wir uns dazu, die Bootsfahrt auf den Folgetag zu verschieben. Stattdessen brechen wir nach einem kurzen Bummel durch die Altstadt wieder in Richtung Hotel auf. Natürlich lasse ich mir aber die Gelegenheit nicht entgehen, bei den vorherrschenden perfekten Lichtbedingungen nach Sonnenuntergang noch die eine oder andere Aufnahme des hell erleuchteten Stockholms zu machen.

Blaue Stunde in Stockholm

Blaue Stunde in Stockholm

Blaue Stunde in Stockholm

Blaue Stunde in Stockholm

Blaue Stunde in Stockholm mit Königspalast

Blaue Stunde in Stockholm mit Königspalast

Blaue Stunde in Stockholm

Blaue Stunde in Stockholm

2 Gedanken zu „Ankunft in Stockholm – Spaziergang in die Altstadt“

  1. Ach schau mal einer an, genau an dem Tag bin ich aus Stockholm wieder weggeflogen, allerdings schon morgens um 09:30 Uhr. Da haben wir uns in Arlanda also nur um wenige Stunden verpasst ;).

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Sicherheitsabfrage *