Wenn es etwas Positives an der Coronakrise geben sollte, dann die Tatsache, dass man die nähere Umgebung erkundet. So hört man es seit dem vergangenen Sommer immer häufiger. Ferien in Deutschland machen, Ausflüge zu Hause unternehmen. Nicht, dass ich das nicht schon früher gemacht hätte. Ich kenne das Saarland und seine Natur vermutlich besser als die meisten Einwohner. Auf meinen unzähligen Fotowanderungen der letzten Jahre habe ich unzählige schöne Ecken kennengelernt und weiß daher, wie lohnenswert Ausflüge in die nähere Umgebung sind. Trotzdem hätten meine Reisepläne für diesen Herbst eigentlich anders ausgesehen. Aber so komme ich endlich einmal dazu, die eine oder andere Wanderung im Saarland in Angriff zu nehmen.
Der Wildnis-Trail Weiskirchen
Der Herbst ist dafür zweifelsohne die schönste Jahreszeit. Und nachdem der Oktober dieses Jahr passend zur Gesamtsituation eher grau in grau daherkam, zeigt sich der November dafür von seiner schönsten Seite. Nach dem Wanderauftakt im Nationalpark Hunsrück-Hochwald bei Nonnweiler führt mich der Weg noch ein weiteres Mal in die Ausläufer des Hochwalds. Auf dem Programm steht eine weitere sogenannte Traumschleife. Das sind wegen ihrer Aussicht oder wegen ihres Naturerlebnisses besonders sehenswerte Rundwanderungen. Der Wildnis-Trail Weiskirchen ist mit knapp 18 Kilometern Länge eine der längsten solchen Traumschleifen im Saarland.
Vom Einstieg am Parkplatz unterhalb der Hochwald-Kliniken bei Weiskirchen folgt der Wanderweg zunächst leicht ansteigend dem Verlauf des Holzbachs. Inmitten des Naturparks Saar-Hunsrück gelegen sticht bei der Flora das raue Klima des Hochwalds ins Auge. Hoch gewachsene Lärchen säumen in diesem Teil den Weg und tauchen die Natur in die typischen Herbstfarben, wie man sie aus höhergelegenen Regionen kennt. Vorbei an beeindruckenden Felsen erreicht der Weg die Südseite des Schimmelkopfs, einer der höchsten Erhebungen des Saarlandes. Von hier oben bietet sich an manchen Stellen ein prächtiges Panorama auf das Saarland und bei klarer Sicht sogar bis in die Vogesen.
Immer wieder verändert sich das Erscheinungsbild der Natur durch die steten Wechsel zwischen Laub- und Nadelwäldern. Auch zahlreiche Pilze sind links und rechts des Wegrandes zu finden. Fotomotive finden sich für Naturfotografen hier definitiv zu Genüge. Mit dem Herberloch erreicht man zum Ende der Wanderung noch einen weiteren landschaftlichen Höhepunkt. Inmitten des Waldes liegt hier ein kleiner See. Dank seiner geschützten Lage und völliger Windstille spiegeln sich die umliegenden Bäume hier auf der Wasseroberfläche. Abwechslungsreicher könnte das Naturerlebnis auf dem Wildnis-Trail Weiskirchen wahrlich nicht sein!
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Felix ist Fotograf und Autor, spezialisiert auf Landschafts- und Reisefotografie und zu Hause im Saarland und der ganzen Welt. Wenn er nicht gerade in der Natur oder den Bergen unterwegs ist, schreibt er hier über seine Reisen, die Fotografie oder über sein liebstes Fortbewegungsmittel, die Seilbahn.