Pause am Boundary Creek am Lake Wanaka

Nach vier Wochen Reisen am Stück endlich einmal ein Tag Pause, ein Tag, an dem einfach mal nur entspannt wird, nichts großartig geplant ist, einfach mal ausgeschlafen werden kann. Tja, denkste! Es kann wirklich nicht wahr sein, aber ausgerechnet an diesem Morgen muss der DOC-Campingwart um 8.30 Uhr anfangen, den Rasen auf dem Platz zu mähen.

Als mich der Fadenmäher aus den Tiefen holt, kommen mir unweigerlich die Worte Reinhard Meys in den Sinn. Dieser stellte schon vor langer Zeit fest, dass irgendein Depp irgendwo immer mäht. Glück habe ich kurz darauf aber doch noch. Nach 20 Minuten, gerade als ich mich dazu entschlossen habe, doch aufzustehen, hat der Mäher einen Defekt und der DOC-Mann zieht fluchend von dannen. So schlafe ich noch eine gute Stunde weiter, ehe ich mich langsam fertig mache und frühstücke.

Wetterverschlechterung in Sicht

Kurz vor der Mittagszeit ist auch der mähwütige Ranger wieder vor Ort und tobt sich auf der nahegelegenen Zeltwiese aus. Entgegen der Vorhersage ist das Wetter nicht ganz so schlecht. Da und dort fällt mal ein Tropfen auf die Windschutzscheibe, aufgrund des inzwischen stürmischen Windes werden die Wolken aber Richtung Osten weggeblasen, sodass sie sich nicht wirklich abregnen können.

Den Nachmittag verbringe ich hauptsächlich mit ein wenig Blättern im Reiseführer und Planungen für die nächsten Tage. Mangels Empfang kann ich zwar die aktuelle  Wetterprognose für die nächsten Tage nicht abrufen. Aber sofern es bei dem bleibt, was ich gestern gesehen habe, sollten am Wochenende in Wanaka doch mehrheitlich sonnige Bedingungen vorherrschen. Insbesondere am Samstag. An diesem Tag möchte ich den Roy’s Peak in Angriff nehmen. Ein zäher Aufstieg über 1.100 Höhenmeter, der aber mit einer grandiosen Aussicht auf die umliegenden Gipfel und Seen belohnt wird. Je nach Wetter bietet es sich dort auch an, bis zum Sonnenuntergang oder gar bis in die Nacht zu bleiben, um einen Blick auf die Milchstraße werfen zu können. Aber das steht angesichts der fehlenden Gewissheit über das Wetter sprichwörtlich noch alles in den Sternen.

Vorfreude auf Wanaka

Am späten Nachmittag lässt der stürmische Wind schlagartig nach. Da ich davon ausgehe, dass bei einschlafendem Westwind hier genau dasselbe passiert, wie wenn in den Alpen der Föhn zusammenbricht, ziehe ich mein Abendessen ein wenig vor. Eine gute Entscheidung. Noch während ich mir meine Sauce zubereite, verdunkelt sich der Himmel und es beginnt erst leicht, später dann immer heftiger zu regnen. Ein gewisses Gespür für das Wetter hilft eben manchmal mehr als die beste Prognose! Zwar kann ich mein Geschirr nicht mehr spülen, weil ich auch dazu die Heckklappe geöffnet lassen muss. Aber ansonsten kann mir der Regen im Moment relativ egal sein. Hauptsache morgen wird es wieder besser, damit ich den Aufenthalt in Wanaka in vollen Zügen genießen kann.

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