Sentosa Island & Vogelperspektive auf dem Singapore Flyer

Nachdem mir die Gewitter gestern Nachmittag einen Strich durch die Rechnung gemacht haben und für heute wieder das gleiche Wetter angekündigt ist, will ich nichts dem Zufall überlassen. Daher breche ich bereits gegen 9 Uhr zu meinem ersten Tagesziel auf. Sentosa Island ist eine kleine Insel südlich des Stadtzentrums von Singapur und ist sozusagen das Freizeit-, Erholungs- und Vergnügungszentrum des Landes in einem. Zwar ist die Insel auch über eine Straße mit Singapur verbunden, es gibt aber mit einem Monorail und einer Seilbahn auch zwei alternative Wege, das Meer zu überqueren. Natürlich ist es für mich keine Frage, dass ich die Seilbahn nehme. Bezahlen muss ich dafür nämlich dank der Stopover Card auch nichts.

Mit der Seilbahn auf den Mount Faber

Um allerdings überhaupt erst einmal zur Seilbahn zu kommen, muss ich den sogenannten Mass Rapid Transport, kurz MRT, von Singapur benutzen. Ein hochmodernes und kapazitätsstarkes U-Bahn-Netz, das durch den kompletten Stadtstaat verläuft. Mit der Northeast Line lege ich vier Stationen zurück, ehe ich am Endpunkt namens Harbour Front wieder ans Tageslicht komme und die Seilbahn vor mir sehe. Vor mir ist etwas ungenau, denn genau genommen befindet sie sich hoch über mir. Die Zwischenstation liegt nämlich im 15. Stock eines Hochhauses, durch das die Bahn hindurch fährt. Die Endpunkte liegen zum einen auf Sentosa, zum anderen auf dem Mount Faber, einer kleinen Erhebung auf der Hauptinsel.

Mein Ticket habe ich ohne Umwege schnell besorgt und fahre mit dem eher gemütlichen Fahrstuhl in die Etage Nummer 15. Einmal ausgestiegen stehe ich auch schon direkt in der Seilbahnstation, von der aus ich als erstes den Weg zum Mount Faber in Angriff nehme. Eine große Höhendifferenz überwindet die Bahn auf dieser Strecke nicht. Dafür ist die Trassierung mit nur einer einzigen nennenswerten Zwischenstütze aber recht spektakulär. Mit einem schwindelerregenden Bodenabstand schwingt sich die 2010 erbaute Kabinenbahn zwischen den Hochhäusern der Harbour Front hinauf auf den erwähnten Aussichtsberg.

Seilbahn zum Mount Faber

Seilbahn auf Sentosa Island

Den technisch weitaus interessanteren Vorgänger habe ich leider um ein paar Jahre verpasst. Zuvor stand auf der gleichen Strecke eine 1974 erbaute Zweiseilumlaufbahn mit einer Bauweise, die man heute weltweit nur noch bei einer einzigen Anlage in Madrid bestaunen kann.

Getrübtes Panorama vom Mount Faber

Auf dem Mount Faber fällt es mir schwer, den Rundumblick bei der brütenden Hitze und schwülen Luft wirklich zu genießen. Zu allem Überfluss sticht mich dort auch noch eine Mücke, was mir mal wieder ein paar Sorgen bereitet, denn bekanntlich wird in Singapur auch die eine oder andere Tropenkrankheit auf diese Weise übertragen.

Daher trete ich recht bald den Rückweg per Seilbahn an, die mich diesmal durch die Zwischenstation hindurch und wiederum mit einem gewaltigen Bodenabstand nach Sentosa befördert. In den Kabinen gibt es immerhin ein paar Ventilatoren, die die Fahrt ein wenig angenehmer machen, auf Sentosa angekommen halte ich es bei der nahezu im Zenit stehenden Sonne allerdings kaum noch im Freien aus. So mache ich mich gleich zur zweiten Seilbahn auf, einer weiteren, 2014 eröffneten Kabinenbahn, die einmal quer über die Insel den Siloso Point mit der Merlion Plaza verbindet.

Seilbahn auf Sentosa Island

Gnadenlose Mittagssonne auf der Merlion Plaza

An den Stationen halte ich mich jeweils kurz auf und mache ein paar kleine Erkundungsspaziergänge, letztlich bin ich aber immer wieder froh, wenn ich zurück in eine der Kabinen komme. Die vielen Attraktionen hier sind sicher sehenswert, aber ich halte es bei diesen Wetterbedingungen einfach nicht über längere Zeit in der Sonne aus. Inzwischen habe ich innerhalb der letzten zwei Stunden drei Liter Wasser getrunken, die ich aber ohne Zweifel schon wieder komplett verloren habe.

Merlion Plaza auf Sentosa Island

Seilbahn auf Sentosa Island

Stadtrundfahrt nach Chinatown und Little India

Also nichts wie ab zurück ins Hotel und darauf warten, dass es heute Abend etwas freundlicher wird! Zunächst trete ich aber noch eine Stadtrundfahrt mit einem Bus an, um noch einen Eindruck der Viertel zu erhalten, die ich nicht zu Fuß erreichen kann. Eine ganze Stunde lang lasse ich mich durch die Stadt kutschieren und sehe dabei auch die etwas außerhalb gelegenen Teile Singapurs wie Little India und Chinatown. Es ist schon faszinierend, wie viele unterschiedliche Kulturen hier auf so engem Raum zusammenleben.

Ein letzter abendlicher Spaziergang durch Singapur

Den Nachmittag verbringe ich im Hotel wieder einmal mit ein paar organisatorischen Dingen, um schließlich gegen 19 Uhr zu einer letzten Erkundungstour aufzubrechen. Nach meinem Abendessen nehme ich Kurs auf den Singapore Flyer, das markante Riesenrad, das schon von weither sichtbar ist und wohl zweifelsohne zu den Wahrzeichen des Marina-Bay-Komplexes gehört. Eine Fahrt mit diesem Gefährt möchte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen. Von oben verspreche ich mir als krönenden Abschluss meines Singapur-Aufenthalts noch eine schöne Aussicht auf das Hafenbecken und die umliegenden Hochhäuser. Nachdem die anderen Aussichtsplattformen für mich nicht in Frage kommen, ist das Riesenrad meine einzige Chance, Marina Bay noch aus luftiger Höhe fotografieren zu können.

Krönender Abschluss auf dem Singapore Flyer

Der Singapore Flyer ist dann auch schnell gefunden. Der Eingang allerdings nicht ganz so fix, denn nur noch einer der rund um die Konstruktion verteilten Schalter ist geöffnet. Nach dem Erwerb des Tickets geht es durch einige kitschig beleuchtete Gänge zu einem düster dreinblickenden Herrn, bei dem ich meinen Rucksack und meine Tascheninhalte wie am Flughafen kontrollieren lassen muss. Die Sicherheitsvorkehrungen hier sind äußerst streng, das habe ich in der Form auch noch nicht erlebt. Jedenfalls hat er gegen meine Ausrüstung nichts einzuwenden, sodass ich schon kurze Zeit später in einer der klimatisierten Kabinen die Aussicht auf die Start- und Zielgerade des Marina Bay Street Circuit genießen kann.

Singapore Flyer mit Blick auf die Skyline von Singapur

Wirklich atemberaubend wird es allerdings erst, als unsere Kapsel den höchsten Punkt des Riesenrads in rund 150 Metern Höhe erreicht. Von hier reicht der Blick von den Riesenbäumen in den Gardens by the Bay über das Marina Bay Sands bis hin zum Merlion im Südwesten des Hafenbeckens. Ein geniales Erlebnis und ein wunderbarer Abschluss meiner langen Reise. Als ich am Hafenbecken entlang zurück in Richtung Hotel laufe, endet gerade die zweite Ausgabe der Lasershow von heute Abend. Wie immer mit dem Louis-Armstrong-Titel „What a Wonderful World“. Wie passend!

Singapore Flyer mit Blick auf Marina Bay

Aussicht vom Singapore Flyer auf Marina Bay

 

4 Gedanken zu „Sentosa Island & Vogelperspektive auf dem Singapore Flyer“

  1. Hi Felix,

    So you are back in Riegelsberg after your long travel. I hope you had some of the great food your mom cooks.
    Will you put your picture gallery and videos on this website?
    Would you like to get some pics from the harbour cable car? I might have even some of the former system.
    We still hope you come over to Sabah one day. Mount Kinabalu is calling incl the Malaysian Alp Staetz and its dairy farm. The Camenbert produced overmthere is good.
    If you are not too scared about humidity and heat Fiza will take you as well to Indonesia for a 4 day trip in the mountains. No hotel – only tents and beautiful landscape.

    All the best.

    Fiza and Ulf

    Antworten
    • Hi Fiza, hi Ulf,

      sorry for answering so late, I safely landed in Frankfurt and now I’m back in good old Riegelsberg. I will put my pictures and videos here on this website as well as on my social media channels (YouTube, Flickr). You can find the links at the bottom of each page. But it will still take some time, especially the videos. Hopefully I will be able to upload the first part in a couple of days time.

      Oh, and yes, I would be interested in some pics of the former cable car system. That would be really kind :-) . I hope I will be able to take a trip to Sabah one day. As you pointed out earlier, you get somewhat used to the high temperatures and humitidy. At least the third day in Singapore was not as bad as the first one ;-) .

      Felix

      Antworten
  2. Hi Felix,

    Thanks for your reply. I will prepare a CD and send it to you. You should receive it latest mid of July. Letters to Europe take some 4 weeks ???
    I saw your 1st video on your YouTube channel. Maybe you should include a short line explaining where you took the pics.

    Looking forward to more interesting videos.

    Best from Fiza and Ulf

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Sicherheitsabfrage *