Acht Tipps für das Fotografieren im Winter

Tipp 1: Ersatzakkus dabei haben

Was gibt es Ärgerlicheres, als wenn der Akku leer ist und das Display schwarz wird? Ein geladener Ersatzakku sollte sowieso immer in der Fototasche liegen, aber im Winter ist das besonders ratsam. Die Lithiumionen-Akkus mögen keine kalten Temperaturen. Je kälter die Umgebung, desto geringer die Akkulaufzeit. Der wichtigste Tipp daher – nimm stets genügend Ersatzakkus mit und transportiere sie möglichst in einer vor Kälte geschützten Tasche. Ich nutze beispielsweise beim Skifahren die Innentasche meiner Jacke, damit Kamera und Akkus möglichst nah am Körper anliegen und dort ein wenig warm gehalten werden.

Winter in Graubünden

 Tipp 2: Genügend große Speicherkarten

Manchmal kann es ratsam sein, eher kleinere Speicherkarten zu verwenden, um im Falle eines Verlusts oder Defekts nicht allzu viele Fotos zu verlieren. Das gilt im Winter natürlich auch, aber dennoch solltest du darauf achten, dass die Speicherkarte genügend Platz hat, damit du sie nicht in der Kälte wechseln musst. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass das Wechseln der Speicherkarte mit klammen Fingern in der Kälte eine Sisyphusarbeit ist.

Tipp 3: Objektivwechsel nach Möglichkeit vermeiden / reduzieren

Ähnlich wie bei der Speicherkarte gilt auch bei den Objektiven, dass das Wechseln in der Kälte mühsam sein kann. Hinzu kommt aber außerdem, dass beim Objektivwechsel der Sensor exponiert ist und beispielsweise Schnee oder Feuchtigkeit in das Kameragehäuse eindringen können. Nicht nur bei schlechtem Wetter, sondern auch bei strahlendem Sonnenschein, denn Wind kann den Schnee leicht unerwartet aufwirbeln.

Winterblumen

Tipp 4: Belichtung anpassen

Im Winter zu fotografieren bedeutet häufig, dass auch Schnee mit auf dem Foto ist. Gerade bei Sonnenschein kann der Schnee so hell sein, dass die automatische Belichtungsmessung der Kamera etwas durcheinander kommt. Oftmals werden Motive zu dunkel, da sich die Kamera nach dem hellen Schnee richtet. Daher ist es ratsam, die Belichtung im Zweifelsfall etwas nach oben zu korrigieren. Natürlich nur soweit, dass der Schnee noch nicht ausbrennt. Ich verwende häufig eine Korrektur von +1/3 bis +2/3 und erhalte damit meist gute Ergebnisse.

Tipp 5: Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Die interessantesten Landschaftsfotos entstehen in der Regel dann, wenn die Sonne tief steht, also am frühen Morgen und am späten Abend. Im Sommer herrschen diese Lichtverhältnisse meistens zu völlig unchristlichen Zeiten. Im Winter dagegen sind Sonnenauf- und -untergang zu wesentlich angenehmeren Zeiten, was du dir zu Nutze machen kannst. Zudem ist die Zeitspanne, in der das Licht interessant ist, dank der flacher stehenden Sonne auch länger als im Sommer.

Sonnenuntergang in Davos

Tipp 6: Polfilter verwenden

Ein Polarisationsfilter wird in der Fotografie im Allgemeinen für zwei Dinge verwendet – er verhindert unerwünschte Spiegelungen auf nicht-metallischen Oberflächen, beispielsweise Wasser, und sorgt dafür, dass Farben und Kontraste verstärkt werden. Letztere Eigenschaft sorgt dafür, dass der Himmel wesentlich blauer und kontrastreicher erscheint. Bei der im Winter oft vorherrschenden trockenen Luft ist der Effekt besonders stark.

Tipp 7: Ausrüstung trocken halten / verstauen

Manchmal leichter gesagt, als getan, aber dennoch wichtig, sofern deine Kamera und Objektiv nicht abgedichtet sind. Die Kamera möglichst vom Schnee befreien, bevor du sie in die Tasche zurücksteckst und immer darauf achten, dass die Tasche auch wirklich vollständig geschlossen ist.

Tipp 8: Temperaturunterschiede beachten

Du warst lange draußen im Schneesturm und kommst endlich in die schöne, warme Hütte. Erst einmal die nassen Kleider zum Trocknen aufhängen und dann die neuesten Fotos anschauen. Vielleicht keine ganz so gute Idee. Deine Kamera ist nämlich immer noch eiskalt, die Luft im Innenraum aber viel wärmer und damit entsprechend feuchter. Daher bildet sich unweigerlich Kondenswasser auf der Oberfläche der Kamera. Und dieses Kondenswasser kann speziell bei nicht abgedichteten Kameras auch schnell ins Innere vordringen und die Elektronik zerstören. Daher ist es ratsam, die Kamera lieber noch eine Zeit lang in der Tasche zu lassen, bis das Gehäuse sich der Umgebungstemperatur langsam angepasst hat.

Sonnenuntergang am Stätzerhorn

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