Backup-Lösungen für Reisefotografen

Es ist das Horrorszenario für jeden Reisefotografen – der Verlust von Fotos. Sei es aufgrund einer technischen Panne, aufgrund eines Diebstahls oder eines Raubüberfalls. Egal ob ein Foto nur einen persönlichen Wert besitzt oder für einen Auftraggeber angefertigt wurde. Der Verlust ist häufig emotional schmerzhaft oder bedeutet gar finanzielle Einbußen. Doch es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, das Risiko eines Datenverlusts auf Reisen zu minimieren.

Technische Backup-Möglichkeiten

Dual Card Slots

Eine simple, aber äußerst wirksame Methode gegen technische Probleme sind sogenannte Dual Card Slots in der Kamera. Professionelle Kameras besitzen zwei Kartenschächte, die je nach Einstellung Fotos und Videos simultan auf beide Karten schreiben können. Auf diese Weise liegt sofort nach der Aufnahme ein Backup vor. Geht eine Karte kaputt, sind die Daten automatisch noch auf der zweiten Karte abgelegt.

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Z. B. auf Wandertouren lässt sich daher durchaus auf eine zusätzliche Backupmethode verzichten und Gewicht einsparen. Auf einer längeren Reise kannst du die vollen Karten als Backup auch recht unkompliziert von unterwegs mit der Post nach Hause senden, während die andere Kopie weiter im Rucksack mitreist.

EyeFi-Speicherkarten

Dual-Speicherkartenslots sind, wie angesprochen, professionellen Kameras vorbehalten. Doch auch für Kameras mit nur einem Kartenschacht gibt es eine Alternative. Spezielle SD-Karten, sogenannte EyeFi-Karten, sind in der Lage, eine WLAN-Verbindung aufzubauen und über diese die Daten auf der Karte zu kopieren. Da die meisten modernen Kameras aber inzwischen selbst in der Lage sind, WLAN-Netze aufzubauen, hat diese Backup-Methode jedoch an Bedeutung verloren.

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Smartphone via WLAN

Nahezu jede heutige Kamera kann ein eigenes WLAN-Netz aufbauen, in das sich ein Smartphone einloggen kann. Alle Hersteller bieten hierfür kostenlose Apps an, mit denen du über das Smartphone auf die Fotos in der Kamera zugreifen kannst. Auch eine Fernsteuerung der Kamera ist über diese Verbindung meistens möglich. Per Klick können Fotos ausgewählt werden, um sie über WLAN auf das Smartphone zu übertragen.

Diese Methode ist geeignet für alle, die hauptsächlich Fotos im JPG-Format schießen. Die Übertragung von RAW-Dateien über WLAN auf das Smartphone ist wegen der immensen Datenmengen umständlich und wird von den wenigsten Apps überhaupt unterstützt. Auch die Speicherkapazität des Smartphones kann unter Umständen einen Engpass darstellen.

Speicherkartenleser mit Backup-Funktionen

Wer im RAW-Format arbeitet, der wird um zusätzliche Hardware daher kaum herumkommen. Eine Möglichkeit für Backups stellen Festplatten dar, die einen eingebauten Speicherkartenleser besitzen. Meist können SD-Karten direkt in den Leser eingeschoben und die Daten dann per Knopfdruck auf die Festplatte gesichert werden.

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Kabelloser Zugriff auf Dateien mit mehreren Geräten gleichzeitig; Sichern oder Übertragen Sie Fotos und Videos von Ihrer SD-Karte

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Je nach Modell besteht die Möglichkeit, die Übertragung der Daten von der Speicherkarte auf die Festplatte auch via Smartphone-App zu steuern. Diese Variante ist allerdings noch relativ wenig verbreitet und teuer.

Laptop und externe Festpatten

Wer längere Zeit reist, wird vermutlich in irgendeiner Weise einen Laptop oder ein Tablet mit sich führen. Viele Geräte besitzen eingebaute Kartenleser für SD-Karten, ansonsten gibt es für kleines Geld entsprechende Adapter, die per USB an den Laptop angeschlossen werden können. Auf diese Weise lassen sich die Fotos aus der Kamera einfach und schnell übertragen.

Ein Laptop weckt Begehrlichkeiten, sodass es sich gegebenenfalls anbietet, die Fotos zusätzlich auch noch auf externe Festplatten zu übertragen. Dadurch minimiert man nicht nur das Risiko eines Datenverlusts durch einen Festplattendefekt. Wenn die einzelnen Speichermedien an verschiedenen Orten aufbewahrt werden (siehe unten), ist auch die Gefahr eines Komplettverlusts bei einem Diebstahl geringer.

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Auch wenn Laptop und Festplatten einen immensen Gewichtsnachteil mit sich bringen, ambitionierte oder gar professionelle Reisefotografen kommen um diese Art des Backups vermutlich kaum herum. Es ist die praktikabelste Lösung und wer sich wirklich intensiv mit Reisefotografie beschäftigt, der muss ohnehin einen Laptop für die Bildbearbeitung oder den Videoschnitt mit sich führen.

Cloud und Heimnetzwerk

Die vorgestellten Methoden haben allesamt den Nachteil, dass die Daten auf Reisen immer mehr oder weniger „am Mann“ bleiben. Wird im Falle eines Falles das gesamte Gepäck gestohlen, dann hilft auch die beste Backup-Methode nichts. Mit Internetzugriff besteht die Möglichkeit, die Daten auch an physisch weit entfernten Orten zu sichern.

Der Klassiker unter den Online-Möglichkeiten sind die zahlreichen Cloud-Anbieter. Sowohl Gratis-Angebote als auch kostenpflichtige Pakete gibt es heute wie Sand am Meer. Der Vorteil: Sind die Daten einmal in der Cloud, liegen sie in großen Rechenzentren und sind dort vor Diebstahl und Verlusten aus technischen Gründen gut geschützt.

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Problematisch ist allerdings, dass bei dieser Variante des Backups nicht ausgeschlossen werden kann, dass auch Dritte Zugriff auf die Daten erhalten. Gerade bei sensiblen Inhalten sind die großen Cloud-Anbieter aus Datenschutzgründen daher mit Vorsicht zu genießen. Eine Alternative kann ein Heim-Netzwerk (NAS) sein, auf das über eine verschlüsselte Verbindung von außerhalb zugegriffen werden kann. Eine solche Infrastruktur aufzubauen bedeutet jedoch eine umfangreiche Investition. Zudem setzt sie einen entsprechenden Standort mit permanentem Stromanschluss und Internetverbindung am Heimatort voraus. Diese Variante dürfte daher nur für wirklich ambitionierte oder professionelle Reisefotografen interessant sein.

Daten von unterwegs sichern?

Ein viel größeres Problem stellt jedoch der Umstand dar, dass bei Fotos und Videos auf Reisen meistens immense Datenmengen anfallen. Alles, was über dokumentarische Fotos mit dem Smartphone hinausgeht, kann zumindest im Moment auf Reisen nur in den wenigsten Fällen sinnvoll in eine Cloud oder ein Heimnetzwerk übertragen werden. Die WLAN-Infrastruktur oder auch das mobile Internet erlaubt es in den meisten Ländern nicht, größere Datenmengen ins Internet zu übertragen.

Natürlich kommt es darauf an, ob es sich um wenige JPG-Fotos in mittlerer Auflösung oder stundenlange 4K-Videos handelt. Aber selbst einige hundert Megabyte Daten hochzuladen ist auch in Ländern mit guter Infrastruktur ein schwieriges Unterfangen. Zumal öffentliche Netzwerke in Hostels oder auf Campingplätzen auch immer ein gewisses Sicherheitsrisiko bergen.

Schutz vor Datenverlust in der Praxis

Davon ausgehend, dass die Cloud-Lösung für viele Anwender nicht praktikabel sein wird, welche Möglichkeiten bleiben in der Praxis für einen möglichst sicheren Offline-Schutz vor Datenverlusten?

Technikschutz: Datensicherung

Eine mehrfache Datensicherung auf unterschiedlichen Speichermedien ist der beste Weg, um sich vor Technikpannen zu schützen. Sei es eine Speicherkarte, ein Kartenleser mit internem Speicherplatz, ein Laptop oder eine externe Festplatte, alle Speichermedien können kaputt gehen. Liegen die gleichen Daten auf mehreren verschiedenen Speichermedien, kann das Risiko eines Datenverlusts aus technischen Gründen minimiert werden. Je mehr Backups, desto besser.

Diebstahlschutz: Daten an verschiedenen Orten lagern

Die Datensicherung hilft jedoch genau dann unter Umständen nicht mehr weiter, wenn die Speichermedien alle am selben Ort lagern. Sind alle Festplatten im selben Rucksack und der Rucksack wird gestohlen, hilft auch die mehrfache Sicherung nicht weiter. Aus diesem Grund sollten die Daten an physisch voneinander unabhängigen Orten gelagert werden.

Das ist auf Reisen natürlich nicht immer ganz einfach. Aber meistens besteht durchaus die Möglichkeit, die Kopien zumindest temporär voneinander zu trennen. Eine Festplatte kann dann im Koffer, Hostel-Safe oder im Auto deponiert/versteckt werden, während der Rest im Tagesrucksack bleibt. Gerade (volle) Speicherkarten lassen sich auch direkt am Körper transportieren, sodass bei einem Kamera- oder Rucksackdiebstahl zumindest die älteren Fotos nicht verloren gehen.

In jedem Fall sollten die Daten nicht gemeinsam mit anderen Wertgegenständen aufbewahrt werden. Ein Dieb hat es auf den materiellen Wert eines Gegenstands abgesehen. Einer kleinen Speicherkarte wird er im Normalfall keine Aufmerksamkeit schenken. Doch wenn diese im Geldbeutel liegt, wird der Dieb sie nicht vorher aussortieren.

Eigentumsschutz: Daten verschlüsseln

Ganz ohne Nachteile gestaltet sich das physische Trennen der Speichermedien nicht. Autos können aufgebrochen werden und Diebstähle in Hostels sind leider keine Seltenheit. Aus diesem Grund macht es Sinn, die Daten auf den Speichermedien zu verschlüsseln. Dann kann der Dieb zwar z. B. eine externe Festplatte stehlen und sie formatieren, deine Daten kann er aber nicht lesen. Die Festplatte kann man ersetzen, wenn jedoch sensible Daten in fremde Hände gelangen, ist das weitaus schlimmer.

Universalschutz: Verschlüsselte Speichermedien nach Hause senden

Ein ziemlich sicherer Universalschutz zum Verhindern von Datenverlusten ist es daher, Speichermedien zu Freunden oder Verwandten in die Heimat zu senden. Speziell auf längeren Reisen und wenn eine Cloud-Lösung nicht in Frage kommt. SD-Speicherkarten oder kleine USB-Sticks können problemlos und kostengünstig per Brief von überall auf der Welt versendet werden. So kannst du in regelmäßigen Abständen deine Daten nach Hause transferieren. Auch im schlimmsten Fall sind dann höchstens die neuesten Fotos verloren.

2 Gedanken zu „Backup-Lösungen für Reisefotografen“

  1. Meine Lösung zum Sichern der Fotos und Video auf Reisen heißt „Advanced Camera Device“.
    Mit dem kleinen Gerät kann man nicht nur die Daten sichern, sondern auch wiedergeben.
    Hotel Ferseher per HDMI-Kabel anschließen und schon kann ich auch meine Aufnahmen ansehen.
    Mit einer WLAN Verbindung kann man auch z.B. die Tagesschau ansehen.
    Das beste ist die Kamerasteuerung über qDslrDashboard. LiveView, Fokusstacking, usw. alles möglich.
    Wir haben das kleine Gerät bei jeder Reise dabei.

    PS: Das Advanced Camera Device ist ein DIY Projekt. Kann jeder aber in 15 Minuten montieren.

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