A (s)lot to talk about – Dual Card Slots für die Reisefotografie

Spätestens seit der Vorstellung der beiden neuen spiegellosen Kamerasysteme von Canon und Nikon ist es das Diskussionsthema in der internationalen Fotogemeinde. Dual Card Slots, also die Möglichkeit, zwei Speicherkarten parallel in einer Kamera zu nutzen. Für die einen völlig überbewertet, für die anderen unverzichtbar.

Ich gehöre zu jener Fraktion, die auf den Doppelschacht nach Möglichkeit nicht verzichten will. Das als Disclaimer vorweg. Warum zwei Kartenschächte aber gerade für mich als Reisefotografen so vorteilhaft sind, will ich an dieser Stelle erläutern.

Was sind Dual Card Slots?

Zwei Kartenschächte ermöglichen es, die aufgenommenen Fotos und Videos auf verschiedene Arten und Weisen auf den Karten abzuspeichern. Einerseits besteht die Möglichkeit, zuerst eine Karte zu nutzen und dann auf die zweite zu wechseln, wenn die erste voll ist. Für alle, die schon mal Fotos auf die Schnelle löschen mussten, weil die Karte voll war, eine nette Option. Andererseits besteht die Möglichkeit, Fotos und Videos auf getrennten Karten aufzuzeichnen oder RAW- und JPG-Dateien zu trennen.

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Die aus meiner Sicht wichtigste Option stellt jedoch das simultane Speichern der Dateien auf beiden Speicherkarten dar. Auf diese Weise besteht ein sofortiges Daten-Backup. Zumindest bei den Fotos, denn simultanes Schreiben von Videos auf beide Karten unterstützen bei den spiegellosen Kameras derzeit nur die Sony A7 III und A7R III sowie die neueren Panasonic-Kameras.

Warum sind Dual Card Slots gerade auf Reisen so vorteilhaft?

Schutz vor Kartendefekten

Der offensichtlichste Grund ist der Schutz vor Kartendefekten. Nichts ist für die Ewigkeit gemacht und gerade die fragilen SD-Karten können schlicht und einfach kaputt gehen. Das Risiko ist zwar gering und kann durch den Kauf von Karten bewährter Hersteller sowie sorgsamen Umgang minimiert werden. Aber eine absolute Sicherheit gibt es nicht. Natürlich kann auch die Kamera selbst irgendeinen Defekt erleiden oder gestohlen werden, sodass einem das Backup auch nicht weiterhilft. Aber zumindest gegen den Defekt einer einzelnen Karte ist man gewappnet.

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Einsparung von zusätzlicher Backup-Hardware

Das direkte Backup ermöglicht es aber auch, zumindest auf kürzeren Reisen vollständig auf zusätzliche Backup-Hardware zu verzichten. Beispielsweise würde ich eine mehrtägige Wanderung nie ohne Backupmöglichkeit in Angriff nehmen. Sind die Fotos und Videos gleich nach der Aufnahme auf zwei Karten gespeichert, kann ich auf Laptop oder Festplatten verzichten und jede Menge Gewicht einsparen. So reist es sich in vielerlei Hinsicht wesentlich entspannter.

Diebstahlschutz

Liegen die Karten auf zwei physisch voneinander getrennten Speichermedien, ist das auch ein guter Diebstahlschutz. Bleibt die Kamera längere Zeit (z. B. über Nacht) unbenutzt, können die Karten an verschiedenen Orten im Gepäck verstaut werden. Die Streuung minimiert das Risiko, dass alle Daten auf einmal weg sind.

Gerade auf Langzeitreisen kann die doppelte Speicherung auch für eine weitere Backup-Methode genutzt werden. Die Speicherkarten sind so klein und leicht, dass man sie problemlos per Post von unterwegs nach Hause senden kann. Das macht vor allem dann Sinn, wenn man sich wirklich sicher sein will, dass bei einem Gepäckdiebstahl nicht alle womöglich emotional wertvollen Fotos weg sind. Ein Kartenexemplar tritt dann den Heimweg an, während das andere für den Fall der Fälle immer noch beim Fotografen verbleibt. So kann auch ohne aufwendige Sicherung auf zusätzlichen USB-Sticks oder Festplatten eine Sicherung an einem ganz anderen Ort auf der Welt vorgenommen werden.

Brauche ich Dual Card Slots?

Natürlich kann man darüber streiten, ob jeder Hobby-Fotograf auf Reisen die Vorteile der Dual Card Slots wirklich benötigt. Die Wahrscheinlichkeit eines Datenverlusts ist nicht so groß, dass sich der Kauf einer teuren Kamera mit diesem Feature für jedermann lohnt. Ich selbst möchte jedoch aus den aufgeführten Gründen nicht mehr darauf verzichten. Zwar habe ich noch nie einen Datenverlust aufgrund eines Defekts oder Diebstahls hinnehmen müssen. Aber ich kann wesentlich unbeschwerter reisen, wenn ich weiß, dass meine Daten direkt an mehreren Orten liegen.

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Ja, Generationen von Reisefotografen haben in analogen wie in digitalen Zeiten ohne zwei Kartenslots überlebt. Das Gleiche gilt aber auch für Airbags und Gurte im Auto, auf die heute auch niemand mehr freiwillig verzichten will. Aus meiner Sicht werden Dual Card Slots zukünftig immer häufiger in Kameras anzutreffen sein. Speziell vor dem Hintergrund, dass die zukünftigen Kameras immer mehr auf diejenigen Käufer abzielen, die wirklich ambitioniert fotografieren. Alle anderen greifen ja schon heute fast ausnahmslos auf das Smartphone zurück.

Und wer die Dual Card Slots wirklich nicht braucht, der kann auch weiterhin einfach nur eine Karte nutzen. Nachteile gibt es nämlich nicht. Kein höheres Gewicht, keine höheren Kosten beim Einbau. Dass die Dual Card Slots den teuren Kameramodellen vorbehalten sind, liegt einzig daran, dass es sich aus Sicht der Hersteller um ein Premium-Feature handelt, das entsprechend bezahlt werden soll.

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Deswegen ist es auch nicht erstaunlich, dass Canon und Nikon nach der Vorstellung ihrer ersten spiegellosen Modelle reagiert haben. Die zweiten Generationen besitzen jetzt allesamt zwei Kartenslots. Vielleicht war das auch von vorneherein so geplant, um die Einführung im zweiten Anlauf als Innovation feiern zu können. Und um die neue Generation von den Erstlingswerken abzuheben. Unternehmen denken so. Aber nach dem Aufschrei vieler ambitionierter Amateure und professioneller Anwender blieb den Herstellern in diesem Fall auch keine realistische Alternative. Zur Freude aller Reisefotografen.

Alternativen zu Dual Card Slots

Deine Kamera besitzt keine Dual Card Slots, du möchtest aber trotzdem deine Daten möglichst unkompliziert sichern? In diesem Beitrag erfährst du, welche alternativen Backup-Methoden sich auf Reisen anbieten.

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