Farbenfroher Weg durch Otago in die Berge

Erwartungsgemäß beginnt es in der Nacht ein wenig zu regnen. Als ich am Morgen aufstehe, ist der Himmel aber lediglich bedeckt. So kann ich problemlos mein Geschirr von gestern noch spülen, den Müll entsorgen und den Wassertank auffüllen. Der äußerst herzliche Campingplatzinhaber verabschiedet sich von mir und nach einem kurzen Stopp im Zentrum von Kaka Point verabschiede auch ich mich von der Pazifikküste. Ein letztes Mal werde ich sie noch in Christchurch zu Gesicht bekommen. Aber nun heißt es erst einmal wieder ab ins Gebirge.

Weiter Weg bis ins Gebirge zum Mount Cook

Bis dorthin ist es allerdings noch ein weiter Weg. Nach der langen Strecke von gestern sitze ich auch heute wieder mindestens fünf Stunden hinter dem Steuer meines Wagens. Keine rosigen Aussichten, vor allem nicht bei dem zu erwartenden schlechten Wetter. Aber es locken die vorausgesagten guten Bedingungen am Mount Cook. Und die will ich auf keinen Fall verpassen.

Landschaftlich interessant wird meine heutige Fahrt erst, als ich vom autobahnähnlich ausgebauten SH 1 abbiege und die Straße in Richtung Alexandra nehme, die mich durch die Region Otago führt. Viele Ortschaften gibt es entlang der Strecke nicht. Dafür treffe ich hier zum ersten Mal seit langer Zeit wieder prächtige Herbstfarben an, die ich in den Regenwäldern des Fiordland National Park schon vermisst habe. Zahlreiche Laubbäume tauchen die Landschaft in ein farbenfrohes Spektakel, das den eintönigen grauen Himmel schnell vergessen macht. Der Herbst ist eben doch die mit Abstand schönste Zeit des Jahres.

Farbenfrohe Bäume am Clutha River

Farbenfrohe Bäume am Clutha River

Mittagspause am Clutha River

Nach meiner Mittagspause auf einem Parkplatz kurz vor Roxburgh am Ufer des Clutha-Flusses, der auch dem hiesigen Tal seinen Namen gibt, steuere ich in der Stadt Alexandra wieder eine Tankstelle an. Dort will ich meinen halbvollen Tank noch einmal aufzufüllen, bevor ich wieder die astronomischen Preise an den kleinen Tankstellen im Gebirge bezahlen muss. Mit dieser Ladung sollte ich auf jeden Fall noch bis Christchurch kommen. Dort kann ich den Wagen vor der Rückgabe noch ein letztes Mal hoffentlich günstig befüllen.

Alexandra ist aber nicht nur für seine in der Tat zahlreichen Tankstellen bekannt, sondern vor allem für die vielen Radwege, die durch das Clutha-Tal entlang des Flusses führen. Mangels Fahrrad und mangels guten Wetters halte ich mich nicht lange in dem Ort auf, fotografiere aber noch die markante Brücke, die hier über den Clutha-Fluss führt.

Brücken in Alexandra

Hinter Alexandra geht der bislang nur sporadische Niederschlag in einen konstanten Regen über. Das macht die Fahrt nicht gerade angenehmer. Dennoch will ich auf jeden Fall heute noch den größten Teil der Strecke bis zu den Seen im Mount Cook National Park zurücklegen, um es morgen früh nicht allzu weit bis zum Sonnenaufgang am Seeufer zu haben.

Herbstliche Farben in Otago

Übernachtung in Omarama

Mein Domizil ist heute abermals ein kostenloser Campingplatz, der sich am nördlichen Ortsende von Omarama befindet. Nein, Omarama ist nicht ein der Marketingname eines Milchproduktefabrikanten. Der Ort ist vielmehr das Zentrum für Paragliding in Neuseeland. Doch auch das dürfte bei dem immer noch starken Regen heute alles andere als ein Vergnügen sein. Bei meiner Ankunft am Campingplatz, der aus einer Wiese und einer einzelnen Toilette besteht, bin ich weit und breit der Einzige. Nach meiner Ankunft füllt sich der Platz aber doch noch beständig. Mein Abendessen bereite ich mir noch im leichten Regen zu. Gerade als ich anfange zu essen, lässt der Regen aber abrupt nach und die untergehende Sonne lässt das Wiataki-Tal für wenige Augenblicke in einem wunderschönen Abendrot erstrahlen. Das gibt doch Hoffnung für die nächsten Tage!

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