Fischmarkt in Bergen

Über Nacht ist die Straße zwar wenig befahren, dafür werde ich immer wieder von Regenschauern geweckt, die auf dem Autodach trommeln. Erst am Morgen lässt der Regen dann etwas nach, woraufhin ich beschließe, noch etwas liegen zu bleiben. Wirklich besser werden soll das Wetter ohnehin erst am Nachmittag. Gegen 10 Uhr breche ich auf und mache mich auf den kurzen Weg nach Bergen, der nurmehr eine halbe Stunde benötigt.

Unterwegs halte ich dann noch in einem Supermarkt an, um ein paar Sachen fürs Frühstück und Mittagessen der nächsten Tage zu kaufen. Interessanterweise scheinen die führenden Ketten in Norwegen auf die Namen Coop und Spar zu hören. Ich sage ja, die Ähnlichkeit mit der Schweiz ist verblüffend! In dem besagten Coop finde ich dann auch endlich einen Geldautomaten, sodass ich zumindest mal etwas Bargeld einstecken habe, was ich demnächst auch einsetzen will, um mal an ein paar Münzen zu kommen. Die braucht man eben doch hin und wieder mal, auch wenn sich der Zahlungsverkehr in Norwegen nahezu ausschließlich auf elektronischem Weg abspielt.

Stadtrundgang durch Bergen

Nach Bergen gelange ich schließlich über die E16, auf der ich auch an einem der Mautterminals vorbeikomme. 19 NOK kostet die sogenannte City-Maut, die es hier und in anderen norwegischen Städten gibt. Bezahlt wird pro Einfahrt in die Stadt und wie bei den Überlandmautstellen erfolgt eine automatische Registrierung des Kennzeichens. Einen Vorteil hat die Maut. Parkplätze findet man in Hülle und Fülle. Allerdings werden natürlich auch hier wieder Gebühren fällig.

Ich löse ein Ticket für zwei Stunden, die aus meiner Sicht für einen Stadtrundgang ausreichen sollten. So wirklich habe ich keinen Plan, was mich eigentlich erwartet. Meine einzige Notiz ist die Seilbahn auf den Ulriken, die ich im weiteren Verlauf des Tages noch fahren möchte. Ansonsten mache ich es wie immer. Ich laufe einfach dorthin, wo auf der Karte die meisten Sehenswürdigkeiten- und Geschäfts-Symbole verzeichnet sind. Das Vorgehen klappt auch in Bergen. So finde ich die Altstadt innert kürzester Zeit und starte einen Rundgang durch selbige entlang des Hafenbeckens.

Hafen in Bergen

Bergen

Der Fischmarkt von Bergen

Es dauert nicht lange, da finde ich auch den Fischmarkt, der hier wohl mehrmals pro Woche aufgebaut wird und eine unfassbar große Auswahl an jeglichen Meerestieren auffährt. Noch besser, an manchen Ständen gibt es gleich daneben eine Art „Kochstation“, wo man den frischen Fisch gleich mit Beilage verzehren kann. Das sieht nach einem leckeren Mittagessen aus! Zunächst laufe ich aber noch weiter durch die Stadt, ehe es wieder zu regnen beginnt und ich mich von Überdachung zu Überdachung schleiche. Während einer kurzen trockenen Phase erkunde ich noch eine Gartenanlage und ein paar weitere der endlosen Einkaufsmeilen, bis ich schließlich wieder auf den Fischmarkt treffe.

An einem der Stände bleibe ich dann hängen und bestelle mir aus dem riesigen Angebot einen „Salmon Stick“, Lachs und vermutlich weißer Seelachs mit Salat zu einem horrenden Preis von umgerechnet 25 €. Theoretisch kann man hier auf dem Markt sogar direkt in Euro bezahlen. Dann kostet der Fisch aber 35 € :-) . Dafür ist die Portion eine zum Sattessen. Hatte ich bei den Wikingern auch nicht anders erwartet ;-) .

Erfolgloser Angriff auf den Ulriken

Nachdem es nach dem Essen wieder anfängt zu nieseln, beschließe ich, ohne Umwege zurück zum Auto zu gehen, da sich auch meine Parkuhr wieder dem Ende zuneigt. Unterwegs stelle ich fest, dass die Ulrikensbanan immer noch im dichten Nebel verschwindet. Von der angekündigten nachmittäglichen Wetterbesserung ist nun, um 14 Uhr, noch immer nichts zu merken. Da mich der Weg zu meinem geplanten Campingplatz für heute Nacht aber ohnehin an der Talstation der Bahn vorbeiführt, statte ich der Ulrikensbanan zumindest mal einen kurzen Besuch ab. Ich warte einige Zeit ab, aber die Wolken kleben nach wie vor am Berg fest.

Als gegen 15 Uhr jemand kommt, um die Parktickets zu kontrollieren, mache ich mich unauffällig aus dem Staub. Hat ja keinen Sinn, hochzufahren, wenn man keinen Meter weit sieht. Ich werde es dann morgen Vormittag noch einmal versuchen. Dann soll das Wetter wenigstens halbwegs gut sein. Nur die blöde City-Maut muss ich dann natürlich noch einmal bezahlen.

Bergen

Übernachtung in Bratland

Als ich am späten Nachmittag in Bratland mein Domizil erreiche, wird das Wetter dann tatsächlich etwas besser. Zwar fallen immer noch ab und an ein paar Regentropfen, aber die Sonne scheint zwischenzeitlich auch mal durch die Wolken hindurch. Im Gegensatz zu gestern finde ich die Rezeption auch ohne Probleme und werde dort freundlich empfangen. Auto mit einer Person kostet mich hier 200 NOK, also etwas günstiger als am Preikestolen. Interessant finde ich ja, dass das Auto eine Grundgebühr von 170 NOK kostet und dann jede Person nochmal 30 NOK extra. Das System ist damit für Alleinreisende wesentlich fairer als in Australien, wo eigentlich ausnahmslos pro Stellplatz inklusive zwei Personen bezahlt wird.

So macht es dann hier in Norwegen auch einen Unterschied, ob man nur ein Auto, Auto und Zelt, nur Zelt oder Wohnmobil mitbringt. Interessanterweise trifft man auf den Campingplätzen in Norwegen aber auch eine ganz andere Klientel an als in Neuseeland. In Norwegen sind fast ausschließlich Wohnmobile mit älteren Personen oder Familien unterwegs. Die für Neuseeland so typischen umgebauten Campervans findet man dagegen ebenso wenig wie junge Leute.

Schreibe einen Kommentar

Sicherheitsabfrage *