Ein kurzer Ausflug zum Lake Eucumbene

Nach den anstrengenden letzten Tagen bin ich froh, es an diesem Sonntagmorgen einmal etwas gemütlicher angehen zu können. Das Wetter ist wie angekündigt durchwachsen, wenngleich es über Nacht doch nicht so viel geregnet hat wie vorhergesagt. Mich freut das. Dadurch ist auch das Trommeln der Regentropfen auf dem Autodach ausgeblieben, sodass ich nach einer ruhigen Nacht nun ausgeschlafen meine heutige kurze Reiseetappe beginnen kann. Da es noch immer nur vereinzelt ein paar Tropfen gibt, kann ich auch ohne nass zu werden noch das Geschirr von gestern Abend spülen und den Wassertank noch einmal auffüllen, ehe ich das Adventist Alpine Village wieder und diesmal endgültig verlasse. Kängurus begegnen mir diesmal leider keine, weshalb ich ganz ohne australische Erlebnisse nach Jindabyne fahre.

Lake Eucumbene aus der Ferne

In Jindabyne muss ich notgedrungen eine Tankstelle aufsuchen. Bis zum nächsten größeren Ort, Cooma, sind es noch rund 65 Kilometer Strecke. Das Tanklicht leuchtet zwar noch nicht auf, aber nach den Erlebnissen in Neuseeland will ich lieber Vorsicht walten lassen und steuere eine der drei lokalen Tankstellen an.

Dank des nicht allzu schlechten Wetters entscheide ich mich dazu, doch noch wie ursprünglich geplant einen kleinen Umweg zum Lake Eucumbene zu machen. Bei dem See handelt es sich um einen Stausee zur Stromerzeugung, der mit einem 116 Meter hohen und 636 Meter breiten Damm abgeriegelt ist. Wie bei vielen Stauseen wurde auch hier eine Ortschaft Opfer der Flutung im Jahr 1958. Adaminaby wurde an neuer Stelle wieder errichtet und ist heute der nächstgelegene Ort zum See.

Mein Weg führt mich allerdings nicht in das auf der Nordwestseite gelegene Adaminaby, sondern über einige Nebenstraßen an den deutlich näher gelegenen südöstlichen Zipfel des Sees. Von der kleinen Siedlung Buckenderra bietet sich mir ein schönes Panorama auf den See. Aufgrund des einsetzenden Regens und mangels geeigneter Wege verzichte ich aber auf eine nähere Erkundung.

Blick auf den Lake Eucumbene

Dubiose Gestalten am Numeralla River

Weil das Wetter auch weiter nördlich nicht besser ist, steuere ich als letzte Amtshandlung des heutigen Tages schon um die Mittagszeit mein geplantes Domizil an. Einen Rastplatz an der Straße zwischen Cooma und Canberra. Dort verbringe ich meine Mittagspause bei einem Salat und erledige einige Vorbereitungen für die nächsten Tage. Darunter auch meine Campingplanung für die verbleibenden fünf Übernachtungen. Da mir die gut ausgestatteten Holiday Parks entlang der Ostküste bis Sydney bei Preisen um 30-40 Dollar pro Nacht einfach viel zu teuer sind, werde ich wohl ausschließlich auf kostenlosen Plätzen übernachten. Interessanterweise gibt es sogar einige kostenlose Campingplätze mit Duschen. Da bin ich mal gespannt, ob das wirklich auch der Fall ist.

Mein Standort am Numeralla River ist mir nach einiger Zeit aber doch irgendwie nicht ganz geheuer. Auf dem Platz bin ich wieder einmal der einzige Camper, das Areal ist von der Straße nicht einsehbar und zu allem Überfluss kommen auch mehrmals irgendwelche dubiosen Personen vorbei, bei denen ich mir nicht ganz sicher bin, was sie auf dem Platz für Geschäfte tätigen. Jedenfalls schauen sie des Öfteren komisch in meine Richtung. Vielleicht bin ich einfach nur paranoid, aber hier will ich nicht unbedingt ganz alleine die Nacht verbringen.

Glücklicherweise gibt es im nahegelegenen Bredbo noch eine alternative Möglichkeit. Ein kleines Hotel bietet hier im Hinterhof eine kostenlose Campingmöglichkeit an. Eine Dusche gibt es für fünf Dollar. Das kommt mir gerade recht, denn dann kann ich morgen früh noch einmal günstig duschen, um entlang der Ostküste jede zweite Nacht an einem der Plätze mit den ominösen kostenlosen Duschen zu übernachten. Und auf diesem Platz in Bredbo fühle ich mich über Nacht auch deutlich sicherer als am Numeralla River.

Campingplatz in Bredbo

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