Saarburg und die Sesselbahn auf den Warsberg

Kurz bevor die Saar in die Mosel mündet, fließt sie an der Stadt Saarburg vorbei. Mit nur rund 7000 Einwohnern zählt Saarburg bei weitem nicht zu den größten Städten entlang der Saar, wohl aber zu den bekanntesten. Zu verdanken hat die Stadt das der namensgebenden Burg, die hoch über dem Fluss trohnt. Bereits im Jahre 964 wird sie erstmals erwähnt, im Zuge der Religionskriege im 16. Jahrhundert wird die strategische Bedeutung der Festung immer größer. Trotz häufiger Zerstörung – letztmalig durch Bombardierung im Zweiten Weltkrieg – ist die Burg auch heute noch das Wahrzeichen der Stadt. Neben der Burg locken auch zahlreiche historische Gebäude und eine ehemalige Mühle Touristen nach Saarburg.

Von Saarburg auf den Warsberg

Doch auch aus Seilbahnsicht hat Saarburg etwas zu bieten. Als anerkannter Erholungsort im Landkreis Trier-Saarburg bietet die Stadt verschiedene Freizeitangebote. Zu diesen gehört auch eine Sesselbahn auf den Warsberg. Die Anlage beginnt etwas außerhalb der Altstadt in einem kleinen Seitental ohne direkte Sicht auf die Saar. Die Strecke verläuft in der Folge zunächst durch den Laubwald. Nach der Hälfte der Fahrt wird der Blick linker Hand schließlich frei auf die Weinhänge am Warsberg und die weitere Umgebung.

Konstrukteur der Sesselbahn ist die Firma Doppelmayr, die die Bahn an dieser Stelle 1976 dem Betrieb übergeben kann. Auf den ersten Blick handelt es sich um eine Standardanlage, wie sie in jenen Jahren zu Dutzenden in den Alpen und rund um den Globus entstehen. Die klassischen filigran anmutenden Doppelmayr-Stützen, eine halboffene Umlenkstation im Tal und ein zweckmäßiges Betongebäude am Berg. Dort sind sowohl der Antrieb als auch die Abspanneinrichtung untergebracht.

Vier Jahrzehnte Sesselbahn Warsberg

Eine Besonderheit weist die Bahn aber dennoch auf. Ungewöhnlich für eine fix geklemmte Sesselbahn besitzt sie Sessel mit Wetterschutzhauben. Diese haben in Saarburg eine lange Tradition. Schon die erste Generation Sessel wird mit Hauben ausgestattet, um den Fahrgästen eine angenehme Fahrt auch bei schlechtem Wetter zu ermöglichen. Seit einem Umbau durch die Firma Loipolder vor einigen Jahren ist eine zweite Sesselgeneration im Einsatz, die ebenfalls wieder mit Hauben ausgestattet ist. Auch einige spezielle Gehänge für den Fahrradtransport verkehren in regelmäßigen Abständen.

Auf rund 700 Metern Strecke überwinden die Fahrgäste gut 100 Höhenmeter, bevor die Bergstation auf dem Warsberg in 316 Metern über dem Meer erreicht ist. Im oberen Teil der Strecke kreuzt die Sesselbahn mehrmals eine Straße, die über den Warsberg hinaus zu einem Feriendorf mit Campingplatz führt. Entsprechend lässt sich die Bergstation auch ohne Seilbahnfahrt erreichen. Trotzdem erfreut sich die Bahn auch heute noch, über vier Jahrzehnte nach ihrer Eröffnung, einem regen Besucherandrang. Grund dafür ist nicht zuletzt die in der Umgebung bekannte Sommerrodelbahn auf dem Warsberg. Aber auch wegen der Aussicht auf die Saar, die Burg und die historischen Gebäude Stadt Saarburg lohnt sich eine Fahrt in jedem Fall.

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